Strategien bei Krankheit

Geschichtlicher Überblick über das Arbeitsfeld Pädagogik bei Krankheit
Aus dem historischen Kontext soll versucht werden, eine Standortbestimmung der aktuellen Situation von Pädagogik bei Krankheit in den Kliniken zu reflektieren. Bestehende Strukturen lassen sich oft besser verstehen, wenn die Entstehungsgeschichte bekannt ist.
Ziel dieser Einheit ist es, Möglichkeiten und Grenzen unter derzeitigen Rahmenbedingungen in Kliniken, Reha-Einrichtungen oder in mobilen Unterrichtssettings zu erkennen und ggf. Handlungsstrategien zur Verbesserung abzuleiten.

Dozentin: Mona Meister

Psychische Auswirkungen von schweren und/oder chronischen Erkrankungen im schulischen Alltag Schwere bzw. chronische Erkrankungen haben neben den eigentlichen Auswirkungen der Erkrankung immer auch Einfluss auf die Psyche. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene erleben sich plötzlich anders, fühlen sich ausgegrenzt – sind es durch Fehlzeiten und Behandlungen de facto auch – und müssen sich mit anderen Themen auseinandersetzen, als ihre Altersgenossen.
Die Auswirkungen auf den schulischen Alltag sind teilweise gravierend und sollten durch eine kompetente Begleitung und Beratung durch Pädagogen abgemildert oder sogar kompensiert werden. Wir werden anhand von Fallbeispielen Beratungs- und Hilfsstrategien entwickeln.

Dozentin: Mona Meister

NTA – Einführung zu Nachteilsausgleichsregelungen und „Risiken und Nebenwirkungen“ der Umsetzung in Regelschulen.
Regelungen des Nachteilsausgleichs (NTA) sind in vielen Bundesländern nur für Kinder und Jugendliche mit „klassischen Behinderungen“ wie Sehschädigungen oder motorischen Einschränkungen bekannt. Hier werden üblicherweise Zeitverlängerungen und die Benutzung von Hilfsmitteln gewährt. Schülerinnen und Schüler, die wegen ihrer Erkrankung ebenfalls einen NTA beanspruchen könnten, wird dies oft nicht oder nur in sehr begrenztem Maß gewährt. Phantasievolle, passgenaue Regelungen bezüglich Notenerwerb, Ersatzleistungen für Klausuren oder mündliche Mitarbeit sind meist nicht möglich.
In diesem Workshop werden wir anhand von Fallbeispielen chronisch kranker Kinder und Jugendlicher beispielhafte NTA-Regelungen für verschiedene Schularten und Stufen formulieren. Zudem werden wir die konkreten Umsetzungen und die daraus resultierenden Probleme für die Stammschulen besprechen und auch dafür Lösungsansätze entwickeln.

Dozentin: Mona Meister

ZUM PROFIL

Motivation

Wie motiviere ich psychisch erkrankte Kinder/Jugendliche mit Verhaltensstörungen, eigene Ziele zu entwickeln und danach zu handeln?

In unserem Unterricht erleben wir häufiger Schüler und Schülerinnen (SuS), die nicht motiviert erscheinen: Sie stören, sie zeigen Lustlosigkeit oder verweigern sich dem Lernen ganz. Manche SuS sind ambivalent, sie möchten eigentlich gern lernen und werden dennoch davon abgehalten, z.B. durch Ängste oder extreme Unruhe.

Nach meiner Erfahrung erreichen wir die SuS, wenn wir sie mit ihren Besonderheiten/Störungen wahrnehmen und annehmen. Hierbei ist es wichtig, in den gemeinsamen Gesprächen all das, was eingebracht wird, aufzugreifen und damit gemeinsam weiterzuarbeiten. Das heißt, wir müssen bei ihren Interessen, Ideen, Gedanken ansetzen und daraus gemeinsam erste Ziele entwickeln. Hierbei besteht für uns Pädagogen immer wieder die Herausforderung, die SuS mit ihren eigenen Zielen ernst zu nehmen und die Ziele so kleinschrittig zu setzen, dass sie dem Entwicklungsstand des Kindes/Jugendlichen entsprechen. Aus den Zielen müssen sich Handlungen ableiten lassen, Erfolge spürbar und überprüfbar werden.

Die praktische Arbeit leitet sich aus Lern- und Motivationstheorien ab, die in diesem Workshop vorgestellt werden, mit dem besonderen Blick auf die individuellen Ambivalenzen. Wir beschäftigen uns dabei mit unseren eigenen Motivationsquellen und unseren Erfahrungen mit dem Lernen. Anhand von Fallbeispielen wird die praktische Arbeit verdeutlicht und werden Ideen vorgestellt. Weitere Fallbeispiele (von Teilnehmer/innen mitgebracht oder von mir zur Verfügung gestellt) dienen des Durchdenkens des Vorangegangenem. Sie entwickeln fallspezifische Ideen und ergänzen damit die von mir begonnene Ideensammlung, die Sie im Anschluss mitnehmen.
Dozentin: Gundula Peters

ZUM PROFIL

Lösungsfokussiert arbeiten

Lösungsfokussiertes arbeiten mit Kindern und Jugendlichen im schulischen Alltag – eine besondere Herausforderung für Lehrer/innen!

Das lösungsfokussierte Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen im schulischen Alltag stellt einige Anforderungen an Lehrer/innen. Viele Aspekte und Bedürfnisse müssen berücksichtigt werden, so zum Beispiel die begrenzte sprachliche Ausdrucksmöglichkeit der Kinder und Jugendlichen, die verkürzte Aufmerksamkeitsspanne sowie der Umgang mit Rückfällen und Zielen, die nicht verhandelbar sind.

Wer in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu guten und dauerhaften Ergebnissen kommen möchte, braucht daher handwerkliches Können, Geschick und Fantasie - besonders, wenn es um schwierige Fälle oder unvorhergesehene Situationen geht.
In diesem Kurs wird vermittelt, was man über das lösungsorientierte Arbeiten wissen muss, um bei den jungen Menschen gezielt Potenziale, Eigenverantwortung und Lösungskompetenz zu fördern: von der Einschätzung der Persönlichkeit über die kindgerechte Kommunikation bis zur Überprüfung der vereinbarten Ziele.
Gleichzeitig werden Techniken des lösungsorientierten Ansatzes mit Hilfe von Fallbeispielen vorgestellt, die sich bei den unterschiedlichsten Störungen und Problemen bewährt haben – sei es bei Traumatisierung, Schulangst, ADHS, Autismus-Spektrum-Störung, Persönlichkeitsstörung oder Suizidgefahr.
Die Teilnehmer/innen reflektieren praxisrelevante Themen und Fragestellungen und erhalten handlungsanregende Ideen für Unterricht und Beratung, damit ihr Vertrauen in die eigene pädagogische Kompetenz wächst.

Teil 1:
1.1. Inhalt und praktische Anwendung des lösungsorientierten Arbeitens
1.2. Selbsterfahrung mit einer Technik des lösungsorientierten Arbeitens in Kleingruppen
1.3. Reflektion und Prüfung auf Anwendbarkeit für die eigene pädagogische Arbeit als Lehrer/in
Teil 2:
2.1 Falldarstellung eines Jugendlichen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung
2.2 Reflektion der dargestellten Arbeitsmöglichkeiten des lösungsorientierten Arbeitens
2.3 Austausch über eigene Erfahrungen in der Arbeit als Lehrer/in mit Kindern und Jugendlichen mit psychischen Problemen
Dozentin: Monika Vogler

ZUM PROFIL